Neujahrsbrief  2020

 

Da ist er fällig, der diesjährige Neujahrsbrief für alle, die schon darauf warten.

Wir hoffen, dass Ihr alle das Weihnachtsfest, so wie wir auch, gut und vor allem gesund überstanden habt.

Das Jahr 20220 war nun ganz anders als alle zuvor und wir alle werden es wohl nie vergessen.

Was ist so anders gewesen für Knut und mich: Das Schlimmste war, dass wir unsere Reise nach Deutschland nicht machen konnten. Zuerst haben wir ja noch auf den Herbst gehofft ... das hat sich dann auch schnell als Trugschluss erwiesen. Wir vermissen es sehr, unsere Familie und Freunde nicht getroffen, umarmt und gedrückt zu haben. Es tröstet uns, zu wissen, dass es allen gut geht. Und ehrlich gesagt, bete ich dafür, dass es so bleibt.

Genauso haben wir natürlich auch keinen Besuch von Freunden und Familie gehabt. Wir hatten allerdings 2 x ein Ehepaar als Feriengäste aus Deutschland - die sofort, wenn es erlaubt war und die Grenzen offen, losgefahren sind und was noch verrückter ist - 30 Stunden durchgefahren (nur mit Pause an und auf der Fähre) um nirgendwo übernachten zu müssen. Das hat uns natürlich gefreut - zumal es Bauern sind, die auch Kostproben ihrer selbstgemachten Wurst im Kofferraum hatten.

Ich hatte durch Corona besonders komplizierte Bedingungen auf Arbeit, aber toi, toi toi haben wir keinen Coronafall, weder im Heim noch in Leksvik selbst. Jedenfalls bis jetzt.

Allerdings habe ich im ganzen Leben noch nicht soviel Alkohol (sprich Desinfektionsmittel) eingeatmet wie im Laufe des letzten Jahres. Was mein Asthma gar nicht gut findet.

Bei Knut hielten und halten sich die Aufträge in Grenzen, das wurde aber durch die Tätigkeit als Melker im Stall eines Nachbarn ausgeglichen.

Knut hat dieses Jahr sein Hobby aus der Kindheit zu neuem Leben erweckt. Er baut sich auf dem Boden eine Modellbahnanlage (H0 = 1:87 ) auf. Erstaunlich, dass man eine Bahn, die fast 60 Jahre alt ist, wieder zum Fahren bringen kann. Es wird eine phantastische Anlage. Ein Diorama nach dem anderen entsteht und so gut wie alles ist selbstgebaut. Auch unser Haus "Elghaugen", Ferienhaus und Carport werden auf der Anlage stehen. Natürlich war es schade, dass wir nicht alles aus Deutschland holen konnten, was wir so gekauft hatten oder geplant hatten, zu kaufen. Aber da kommen unsere tollen Freunde und Familie ins Spiel. So viel Pakete und Päckchen, wie dieses Jahr, haben wir noch nie bekommen. Lieben Dank an Euch alle, liebe Dome, Franki, Ulrike, Mutti, Ela, Annette und Manuela W. !!!

Euch ist es zu verdanken, dass uns der deutsche Kaffee nicht ausgegangen ist und Blutwurst, Teewurst, Dominosteine und so manch andere Leckerei den Weg zu uns gefunden hat. Oder auch Medizin und Bastelzubehör und und und!

Unser Urlaub wurde aus genannten Gründen zu Hause verbracht, was natürlich unserem Gewächshaus und den Terrassenpflanzen zu Gute kam. Blaubeeren, Himbeeren, Multebeeren und Pilze gab es reichlich.

So wurde es Herbst und meine 3 aufgesparten Wochen Urlaub für die Reise habe ich im Oktober genutzt, um nochmal aufzutanken bevor es Winter wird, was heisst: dunkel, neblig und kalt. Nach Schweden zu reisen, wie wir es ab und zu mal machen, kam dieses Jahr auch nicht in Frage.

Im Oktober geschah dann dass, was wir schon eine Weile ahnten. Unsere Afra wurde sehr krank und da die Medizin ihr nicht mehr helfen konnte, mussten wir schweren Herzens Abschied nehmen. Sie ist 12 1/2 Jahre geworden, was für diese Rasse schon sehr gut ist, aber das ist nicht wirklich ein Trost, wenn es so weit ist.

Es hat uns so weh getan und es tut immer noch weh. Afra war immer bei uns und ich war jeden Tag mit ihr unterwegs in der Umgebung. Die erste Zeit war so schlimm. Der Verlust ist einem ständig gegenwärtig und ich konnte gar nicht in den Wald gehen. Die Tränen liefen einfach. Inzwischen ist es besser geworden und ich bin wieder in der Natur unterwegs. Afra war ein toller Hund und wird immer in unseren Herzen sein.

Meine Backleidenschaft ist immer noch ungebrochen und ich habe mich zum Teil mit dem Backen von glutenfreiem Brot beschäftigt. Angeregt durch zwei Kolleginnen mit Zöliakie und einer Freundin mit Weizenallergie. Wir haben auch einen Heimbewohner mit Zöliakie und dadurch habe ich erst begriffen, wie gehandikapt man ist mit dieser Krankheit. Das Brot, welches im Heim gebacken wurde, war einfach furchtbar und das hat meine Experimentierfreude angefacht. Inzwischen backe ich wirklich gutes Brot und versuche mich jetzt an Brötchen.

Winter haben wir noch nicht wirklich bekommen, aber jede Menge Glatteis. Ab und zu ist es wirklich eine Herausforderung nach Leksvik und damit zur Arbeit zu kommen. Weihnachten hatte ich frei und Silvester musste ich zwar arbeiten (Frühdienst), aber wir haben zusammen mit einem befreundeten Paar und deren Kindern in Leksvik ins neue Jahr gefeiert.

In ein Jahr, was hoffendlich etwas Normalität zurückbringt in unser Leben. Wir wohne hier zum Glück so einsam, dass uns die Lock Down´s (Norwegen hatte bisher einen) nicht wirklich hart getroffen haben, aber wir waren seit 15 Monaten nicht in Deutschland - bei Knut ist es noch länger. Mit der Impfung wird es hoffendlich möglich sein, nächstes Jahr zu reisen und Euch alle wieder zu sehen.

Bis dahin, meine Lieben, wünschen wir Euch

ein gutes, neues und gesegnetes Jahr 2021!

Eure Jutta und Knut