Aquarium - die Vorgeschichte

Eigentlich hat die Geschichte unseres Aquariums eine Vorgeschichte, die ich auch erzählen möchte.

 

Als ich mit Knut zusammengezogen bin, hat er mich gefragt, ob ich an einem Aquarium Interesse finden könnte – er hatte eines über 15 Jahre und hatte es nur vorübergehend während des Militärdienstes abgeschafft.

Meine Antwort war ein lautstarkes „Neiiiiin“. Also hat er alles verschenkt und nie wieder davon gesprochen.

 

Aber zu den Erfahrungen, die ich im Laufe des Lebens machen konnte, gehört, dass Dinge und Wertvorstellungen sich ändern können, wir uns verändern und die Dinge anders sehen.

 

Jedenfalls hatte ich schon mehrmals im Laufe der letzten Jahre hier in Norwegen den Gedanken, daß ich doch ganz gern ein Aquarium hätte – es kribbelte mir regelrecht in den Fingern und spukte mir immer öfter im Kopf rum.

Als ich mich dann endlich traute Knut darauf anzusprechen – immerhin war ich schuld, daß er damit aufgehört hat – rannte ich offene Türen ein. Er hatte auch daran gedacht in der letzten Zeit. Ist doch komisch nicht war….

23.März 2010

Endlich holen wir das Aquarium von meiner Kollegin ab. Als ich erwähnte, daß ich mir eins anschaffen will – hatte sie gesagt, daß ich ihres haben könnte, sie wäre froh, es loszuwerden. Es hätte ungefähr120 Liter und 6 Fische, keine Pflanzen, aber Kunststoffdekoration.

Nach ein paar Fotos übers Internet haben wir uns dann dafür entschieden. Ein kleines (leeres) Becken hätte sie auch noch – das könnte ich auch haben.

 

Als wir dort ankommen, erzählt sie, daß sie einen der Welse früh tot im Aquarium gefunden hätte. Es war ausgerechnet einer der Saugwelse – aber was soll`s. So ist das Leben. Dann die große Überraschung : Das Aquarium hat die Maße 59cm x 30cm x 35cm !!! Und das ist wirklich noch das größere der beiden Aquarien! Was machen wir nun – alle Fische sind schon in Tüten gepackt , der Kies im Eimer. Das Futter und die Mulmglocke stehen verpackt bereit ?? Hilfe!!

Also haben wir jetzt ein 62 Liter Aquarium!! So ein kleines Aquarium wollten wir ja gar nicht…von wegen der Mehrarbeit mit kleinen AQ… (AQ steht für Aquarium)

Zu Hause angekommen wird alles eingerichtet. Ohne die hässliche Kunststoffdekoration!! Das hab ich natürlich in Bildern festgehalten Ein Glück, daß Knut mich beim Pflanzen kaufen ausgebremst hat. Er sagte :“ Die wachsen sowieso so schnell, daß Du in ein paar Wochen beginnst, Pflanzen wegzuschmeißen!“ Dadurch ist unser kleines Aquarium perfekt bepflanzt.

 

Erstbesatz mit folgenden übernommenen Fischen: 1 Schleierschwanz – Carassius auratus auratus (riesig – mind. 15 cm) 1 kleiner brauner Antennenwels - Ancistrus spec. (ca. 4 cm bei Übernahme) 2 Marmorpanzerwelsalbinos - Corydoras paleatus ( ca 4 cm und 3 cm)

 

Pflanzenerstbesatz (selbst gekauft): 1. Amazonasschwertpflanze - Echinodorus bleheri 5 Stck. 2. Zwergamazonaspflanze - Echinodorus quadricostatus 2 Stck mit Ablegern 3. Wasserpest – Myriophyllum aquaticum 4. Großes Papageienblatt – Althernathera reineckii Pink 1 Stck. 5. Steinfarn – Microsorum pteropus „Windelov“ 1 Stck 6. Amerikanischer Wassernabel – Hydrocotyle verticillata 1 Stck.

Sobald wir uns für ein Aquarium entschieden hatten, hab ich natürlich im Internet angefangen, Informationen zu suchen. Da Knut auch keine Bücher mehr hatte, bin ich hier bei uns zur Bibliothek gegangen. Dort hab ich mich durch fast 30 Jahre alte, norwegische Bücher gelesen, aber anhand des Internets erfahren, daß sich doch viel geändert hat in den letzten 20 Jahren – besonders im technischen Bereich.

Der Buchhandel war hier in unserer Gegend auch mehr als schlecht bestückt – also werden wir jetzt im Mai in Deutschland Aquarienbücher kaufen. Allerdings hab ich eine Internetadresse gefunden, die sich als wahre Fundgrube des aquaristischen Wissens erwiesen hat – besonders für Anfänger wie mich: www.afizucht.de

Uwe Splett ist ein alter Hase und vieles was er sagt, liegt auf der Linie, die auch Knut vertritt, denn eins könnt Ihr mir glauben – es gibt jede Menge Meinungen, wie Aquaristik betrieben werden sollte – und jeder glaubt natürlich an seine Theorie. Da gibt es regelrechte „Grabenkämpfe“. Deshalb war ich sehr froh jemanden gefunden zu haben, der Knut´s Meinung – wie ein AQ betrieben werden sollte – nämlich so einfach, wie möglich – bestätigt. Jetzt erstmal ein paar Bilder, bevor die Geschichte weitergeht.