Weihnachtsbrief 2006
Hallo Ihr Lieben!
Nun wohnen wir genau ein Jahr in unserem wunderschönen Haus und es ist Zeit für einen neuen Weihnachtsbrief.
Es ist sehr seltsam, aber je älter ich werde und ich bin immerhin schon in der zweiten Hälfte eines Jahrhunderts, desto schneller vergeht das Jahr. Naja was soll’s - wir können es nur akzeptieren und das Beste draus machen. Das letzte Weihnachtsfest war unmittelbar nach dem Einzug doch noch etwas provisorisch was unsere Vorstellungen von einem geschmückten Haus betrifft. Dieses Jahr leuchtet unser Haus nun in voller Pracht und strahlt seine Weihnachtsbotschaft in die Dunkelheit. Und dunkel ist es zur Zeit den größten Teil des Tages. Zwischen 9.30 und 10.00 Uhr wird es hell und um 14.30 ist es dunkel. Da wir noch keinen Schnee haben, ist es richtig stockdunkel. Umso mehr erfreut uns und unsere Nachbarn da der Anblick unseres leuchtenden Weihnachtshauses.
Alles in allem hatten wir ein gutes 2006. Knut hat bis zum 6.Februar noch ein bißchen im Haus machen können und wurde Anfang Februar wieder in seinen Betrieb zurückgeholt und die Welt ist um etliche Safes reicher geworden im Laufe des Jahres.
Am 31.März hatte ich einen Unfall auf spiegelglatter Straße. Dabei ist mir zum Glück nichts passiert, aber mein Volvo war hinüber (und wenn ich nicht in einem Volvo gesessen hätte, wäre es auch nicht so gut für mich ausgegangen). Wir konnten das Auto sogar noch für 1000 Euro an unsere Werkstatt verkaufen. Glücklicherweise hatte Knut kurz vorher übers Internet in Deutschland einen Geländewagen gefunden und mit Hilfe unserer Freunde erstanden . Jörg hat ihn in unserem Namen gekauft und nach Berlin geholt und Klaus hat den Wagen (mit dem Ordnungsamt im Nacken!) solange untergestellt bis Knut im April nach Berlin geflogen ist und ihn nach Norwegen geholt hat. Die Flugreise war sehr spannend für Knut - er wurde sowohl in Trondheim als auch in Oslo vom Zoll bis auf die Unterhose gefilzt. Sie haben sogar seine Lederjacke gewogen…..Dafür ging die Rückfahrt nach Hause mit all den leckeren Spirituosen im Kofferraum wie immer problemlos.
Dieses Jahr hatten wir das Glück beide gleichzeitig vier Wochen Ferien zu haben, was für Norwegen nicht selbstverständlich ist. Zweieinhalb Wochen davon waren für eine Deutschlandfahrt geplant. In dieser Zeit mussten wir versuchen für mich einen Gebrauchtwagen zu finden, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Die ganze Reise stand übrigens unter einem sehr heißen Stern oder mit anderen Worten es waren wüstenartige Temperaturen in Deutschland, die mich zusammen mit meinen klimakterischen Anwandlungen an den Rand des Schmelzpunktes brachten. Ich kann es kaum beschreiben, aber ich werde diesen Urlaub mein ganzes Leben nicht vergessen. Wir haben unser geplantes Programm etwas gestrafft und sind nach 2 Wochen mit 2 vollgepackten Autos, einem vollen Anhänger sowie unserem Sohn Frank und einen seiner Freunde im Gepäck wieder Richtung Norden und damit in kältere Regionen abgedampft (im wahrsten Sinne des Wortes).
Knut hatte im Frühjahr susammen mit unserem Nachbarn Erling den Carport angefangen zu bauen, Das Grundgerüst stand. Als wir aus Berlin zurück waren, haben Knut, Frank und sein Kumpel Manuel sofort angefangen, Dach und Wände fertig zu bauen .Das Streichen hatte ich wieder übernommen. Als der Carport stand waren wir sehr froh. Erstens: weil wir das wichtigste Bauvorhaben des Jahres 2006 geschafft hatten und zweitens: weil wir nun wussten, daß der nächste Winter kommen kann und wir unsere Autos unterstellen können. Ein Winter mit täglichem Freikratzen und Freifegen der Autos war mehr als genug. Also Frank und Manuel sei dank – ging das unproblematisch und sehr schnell. Die beiden hatten natürlich auch noch einige Angelerfolge bevor es wieder nach Hause ging. Wir hoffen natürlich ganz egoistisch, daß die Beiden nächstes Jahr wieder hier Urlaub machen, denn wir müssen noch die Terrasse bauen.
Seit dem 3.August haben wir auch ein neues Familienmitglied. Wir waren in einem Tierheim in Trondheim und haben uns eine Katze geholt. Sie heißt Paula und ist eine Europäische Kurzhaar (ganz normale Hauskatze) ist 2 Jahre alt und sehr lieb. Sie hat eine Katzenklappe im Hauswirtschaftsraum und kann rein und raus wie sie will. Wenn wir zu Hause sind, darf sie auch in die Stube .Meine Katzenallergie hat sich nicht als so schlimm erwiesen, wenn ich vorsichtig bin mit schmusen und mir nach jedem Kontakt die Hände wasche. Sonst wäre sie eine reine Hofkatze geworden.
Im September hatten wir alle meine Arbeitskollegen aus dem Altersheim zur Grillparty eingeladen und es war sehr schön. Unser Kontakt zu den Nachbarn ist nach wie vor sehr gut und mit einigen sind wir inzwischen auch enger befreundet. Also auch im Nachhinein haben wir es nicht bereut, hier draußen gebaut zu haben. Wir sind hier immer noch glücklich und zufrieden.
Außer dem Carport hat Knut noch ein weiteres Bauprojekt fertiggestellt. Er hat sich einen Bootsanhänger gebaut, der jetzt im Oktober seine Feuerprobe beim Boot rausholen bestanden hat. Damit überwintert unser Boot das erste Mal auf unserem Grundstück. Unser kleines Boot auf dem Bergsee (Wir sind seit diesem Jahr Besitzer zweier Boote: eins für’s Meer und eins für den Bergsee.) wurde dagegen, hochkant an einen Baum gebunden, der rauhen Natur überlassen. Ein weiteres Bauprojekt war der Eingangsbereich des Hauses. Wir hatten uns eine Metalltreppe geliehen von Freunden und im Oktober hat Knut den Eingangsbereich aus Holz gebaut. Es ist genau so geworden, wie wir es uns vorgestellt hatten. Es fehlt nur noch das Geländer, aber das wird zusammen mit der Terrasse nächstes Jahr gebaut.
Natürlich hatten wir in diesem Jahr auch wieder außerfamiliären Besuch über den wir uns sehr gefreut haben. Meine beste Freundin Annette und ihr Mann Klaus ( nun schon erfahrene Norwegenurlauber und Elchbeobachter – nur das Fotografieren der flüchtenden Elche müssen sie noch vervollkommnen) waren im Juni erst ein paar Tage am Geirangerfjord und dann bei uns. Es war wie immer sehr schön und zu kurz. Dank Klaus sind die restlichen Schmuckleisten an die letzten drei Fenster geschraubt und unser Hof ist ein bisschen ebener, was Klaus fast eine Bandscheibe gekostet hätte.
Ende August sind wir von einem Brautpaar auf der Hochzeitsreise besucht worden. Meine ehemalige Kollegin Uschi und ihr Mann Wolfgang kamen mit dem Wohnmobil und brachten sämtlichen übriggebliebenen Alkohol der Hochzeitsfeier mit. Was wir sehr nett fanden!! Zu unserem großen Glück ist Wolfgang gelernter Elektriker und als sie abfuhren, hatte unser Carport Licht und jede Menge Steckdosen. Also wie bereits gesagt: Das Jahr 2006 war ein gutes Jahr und wir hoffen natürlich daß Ihr das auch alle sagen könnt. Unsere Eltern haben sich durch alle Krankheiten gekämpft und wieder aufgerappelt und unsere Kinder und wir selbst sind gesund ( Abgesehen von normalen Verschleißerscheinungen! ) Dafür und für alle empfangene Liebe und Freundschaft sind wir dankbar!
Wir wünschen Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2007!!
Jutta und Knut