31.12.2023
Jahresbrief 2023
Für alle, die schon sehr auf unseren Weihnachts/Jahresbrief warten, hab ich es mal wieder gerade so geschafft. Diese norwegische Tradition haben wir schon seit vielen Jahren, um genau zu sein, seit 19 Jahren übernommen.
Es passt ja zum Jahresende, Resümee zu ziehen und allen mit denen man nicht so oft Kontakt hat, zu berichten, wie das Jahr verlaufen ist. Es gab in Norwegen immer wieder Auswandererwellen nach Amerika und da wurde dann halt am Jahresende ein Weihnachtsbrief geschrieben.
Nun zu uns. Wir hatten ein gutes Jahr – für mich das beste der letzten Jahre – ich bin seit 1.1.2023 Pensionist (Rentner). Ich war ja neugierig, was dann auf mich zu kommt. Ob mir die Arbeit fehlen würde – eigentlich albern, denn die hat mir nicht eine Sekunde gefehlt. Aber ich musste mir in der ersten Zeit immer wieder sagen: „ Das sind nicht nur ein paar freie Tage, Du brauchst niemals wieder zur Arbeit.“ Na gut ein paar Extradienste hab ich mir dann doch aus dem Rücken leiern lassen, aber damit ist seit Juli auch Schluss. Was folgte, war ein Hochgefühl, wie gut es uns doch geht. Meine Rente reicht gut für uns und die Hüttenvermietung im Sommer bringt ja auch ein bisschen ein. Knut hatte Ende 2022 seine Selbständigkeit niedergelegt. Die ganze Bürokratie- und Steuergeschichte hat sich nicht mehr getragen und er kann auch ohne Selbständigkeit kleine Aufträge ausführen und es dann später versteuern. Im Sommer kümmert er sich nun um unsere Urlauber und im Herbst und Winter um Holz machen und Schnee räumen. Das müssten wir ja sonst auch teuer bezahlen. Ich habe mich dieses Jahr so gut gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Wir sind beide sicher, dass wir es richtig machen, denn man hat ja nur ein Leben. Vielleicht ist daran ja auch unser Intervallfasten (8/16), was Knut und ich seit dem 1. Januar 2023 machen, nicht ganz unschuldig. Damit geht es uns viel besser als vorher, nebenbei hat es mir auch ohne Hungern oder Diät 13 Kilo Gewichtsverlust gebracht. Die Arbeit im Heim ist physisch und psychisch immer belastender geworden – auch Norwegen spart immer mehr ein.
Die freie Zeit hat natürlich geholfen unserem Drang zur Selbstversorgung (jedenfalls soweit es ohne zu übertreiben möglich ist), nachzugehen. Wir haben wieder Pflanzen vorgezogen – ohne geht es hier nicht – und hatten eine großartige Tomaten- und Gurkenernte. Das gab einen Vorrat an Tomatensoße und eingeweckte Gewürzgurken. Wir haben sogar Gurkensalat eingemacht. Das neue Gewächshaus (mit Anbau) hat bis jetzt den Winter gut überstanden. Es lohnt sich deutsche Wertarbeit zu kaufen, wie wir festgestellt haben, nachdem das chinesische Gewächshaus den ersten Winter nicht überlebt hatte.
Außerdem hatten wir Kartoffeln und Frühlingszwiebeln und massenhaft Salat. Mit Tomaten und Salat konnte ich noch meinen lieben Nachbarn eine Freude machen.
Beeren aus dem Wald und Pilze gab es auch genug – Ich pflücke und sammle und Knut muss verarbeiten. Es gab auch liebe Menschen, die uns mit Äpfel, Birnen und Pflaumen versorgt haben. Knut stellt auch Pesto her, macht Griebenschmalz und hat sich erfolgreich mit der Herstellung verschiedener deutscher Würste beschäftigt. Das Räuchern von Bacon, Schweinefilet, Elch- und Ziegenschinken und verschiedenen Würsten vervollständigt die Liste.
Brotbacken ist nach wie vor mein großes Hobby – auch auf Bestellung, wie die meisten von Euch wissen.
Gesundheitlich geht es uns gut. Corona, Grippe und jegliche Erkältung ist uns in den letzten 4 Jahren erspart geblieben.
Unsere Mietzekatze war das erste Halbjahr mehrmals krank und bekommt jetzt Schilddrüsenmedizin. Naja mit 13 Jahren ist sie ja auch nicht mehr die jüngste. Unsere Jule hat sich gut entwickelt und hört (fast) immer auf unsere Kommandos.
Was noch neu dazugekommen ist, dieses Jahr: unsere Wärmepumpe. Und wir sind froh darüber. Sie ist eine gute Ergänzung zu unserem Kaminofen, der ja auch nicht mehr der Jüngste ist mit 19 Jahren.
In Deutschland waren wir auch mal wieder mit dem Auto und haben alle unsere Lieben besucht im September.
So meine Lieben. Wir möchten Euch allen sagen, dass wir dankbar sind für das, was wir haben, dankbar sind, dass wir Euch in unserem Leben haben und wir wünschen Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein gesegnetes 2024!
Eure Jutta und Knut
2.März 2023
Jetzt ist das neue Jahr 2 Monate alt und das bedeutet auch, dass ich seit 2 Monaten in Rente bin. Endlich kann ich über meine Zeit frei verfügen. Dieses Gefühl, nicht mehr los zu müssen bei jedem Wetter, ist einfach herrlich. Zeit zu haben für alle Hobbys und mich selbst und für meinen Mann und meine Tiere - ist einfach unbeschreiblich. Es ist ein Gefühl der Freiheit und einer inneren Zufriedenheit, was sich schwer beschreiben lässt. Es hat doch eine Weile gedauert, bis ich mich nicht mehr selbst gefragt habe, wann ich denn wieder los muss zur Arbeit.
Da wir genau am 1.1. angefangen haben mit Intervallfasten (16/8), ist eine gewisse Tagesroutine vorgegeben. Um 9.00 Uhr Frühstück und um 17.00 Abendbrot. Vor dem Frühstück ist bei mir Sport angesagt oder mit dem Hund zu gehen - ein bisschen nach Wetterlage oder Brotbackvorbereitungen treffen.
Einige Kollegen haben mich gefragt, was ich denn mit meiner vielen freien Zeit anfangen werde und ob ich keine Angst habe, mich zu langweilen. Aber ehrlich gesagt, hab ich mich noch keinen Tag gelangweilt. Es warten ja so viele interessante Brotrezepte auf mich, die wollen alle gebacken werden. Mal abgesehen von einigen Gebäck- Arten, die es hier nicht gibt und die man selbst machen muss, wenn man sie essen will (z.B. Schweineohren und alles was mit Mohn gebacken wird). Außerdem backe ich ja immer noch etwas für den Verkauf an Freunden und Nachbarn.
Dieses Jahr, wo ich ja endlich Zeit habe, will ich mehr Heilkräuter sammeln und trocknen für Tee`s z.B. oder Kräuteröle.
Ich werde mehr Zeit haben für das Gewächshaus und die Hochbeete und meine Blumen. Dabei will ich mich, wenn es sich machen lässt, nach dem Mondkalender richten. Auch das muss sich erstmal einlaufen.
Knut hat übrigens angefangen, selbst Wurst zu machen. D.h. erstmal zur Probe, ob es klappt und schmeckt - aber das tut es und nun warten wir auf ein paar Profigeräte, um es uns leichter zu machen. Das alles macht riesigen Spaß und ist richtig spannend. Wir freuen uns auf unsere eigene grobe Teewurst.
Jahreszeitliche und sonstige Dekorationen mache ich ja immer noch alle selbst aus Naturmaterialien.
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen schwedisch zu lernen, aber da bin ich erstmal ins Stocken gekommen nach den ersten Lektionen - was nicht heißt, dass ich nicht wieder anfange.
Jetzt, wo langsam der Schnee wegtaut und wir hoffen, dass nicht nochmal so viel kommt, hat Knut angefangen den Wintergarten fertig zu machen - erstmal ist ein Fußboden gelegt.
Zur Erklärung: Nachdem wir letztes Jahr so einen kalten, nassen Sommer hatten, haben wir uns zu Weihnachten ein kleines sechseckiges Gewächshaus geschenkt, welches wir als Wintergarten nutzen wollen. Es steht auf der Terrasse und ich freue mich schon riesig auf unser erstes Frühstück oder "Kaffee trinken" dort.
Natürlich muss es erstmal ein bisschen eingerichtet werden und damit hat Knut quasi begonnen.