Weihnachtsbrief 2009

 

 

Im Winter kehrt in der Natur Ruhe und Stille ein. Das spüre ich wirklich immer, wenn ich mit Afra meine Touren gehe. Ist es windstill, hört man bei klarem Frostwetter jedes Geräusch über den ganzen Fjord. Gestern hörten wir es am Strand plätschern und konnten einen Fischotter beobachten, der sich genüsslich an Per Ola seiner  Miesmuschelzucht bediente. Vielleicht war das ja der Fischotter, den wir aus Per Ola´s Dachsfalle befreit hatten.

Im Spätsommer hat nämlich unser Nachbar Per Ola ganz in der Nähe unserer Auffahrt zum Hof eine Dachsfalle aufgestellt. Angeblich wurde dort ein Dachs gesehen und der sollte gefangen werden. Nur, dass kein Dachs in die Falle ging, sondern ein Fischotter, den Knut und ich nach eingehender Betrachtung – schließlich kann man nicht alle Tage einen Fischotter so aus der Nähe betrachten – wieder in die Freiheit entließen.

Nun vielleicht war es ja „unser“ Fischotter, den wir gestern gesehen haben und dass er sich den Speisezettel aus Per Ola´s Miesmuschelzucht aufbessert … finde ich irgendwie gut!

So, wie soll ich nun zurück zum Thema „Weihnachtsbrief“ kommen? 

Na, da fange ich halt einfach an :

Arbeitsmäßig hat sich bei uns nichts verändert zum letzten Jahr. Knut und ich arbeiten beide noch in Leksvik. Er bei „CNC-Produkter“ und ich im Pflegeheim. Seit Oktober habe ich nun eine 80% Stelle fest, d.h. ich arbeite im Schnitt 4 Tage die Woche fest und kann zusätzlich Extradienste machen, wenn ich will. Will ich aber nicht – jedenfalls nicht viele. Ich mache ja noch meine Massagen nebenbei und das ist zusammen genug.

Gesundheitlich können wir dieses Jahr auch nicht klagen – es geht uns gut.

Am 16. Juni dieses Jahres haben wir nun endlich Knuts Vater hier oben im hohen Norden begrüßen können. Er ist eine Woche mit seinem Bruder Manfred (Knuts Onkel ) zu Besuch gekommen. Wir sind froh und dankbar, dass alles wie geplant geklappt hat.

 Wir haben natürlich versucht, den Beiden in der Woche soviel wie möglich von unserer Umgebung und unserem Leben hier oben, nahe zu bringen. Es war eine schöne Woche, die leider viel zu schnell vergangen ist. Die Feier, die wir für unsere Freunde und Nachbarn und die beiden Niesler-Senioren  veranstaltet haben, war noch lange in aller Munde, wie man so sagt.

            Nachdem die Beiden abgereist sind, haben wir das im Winter gekaufte Familienzelt in unserer kleinen, versteckten Privatbucht aufgeschlagen. Mit Knuts neu erworbener Biotoilette und der von einer nahe gelegenen Quelle bis ans Zelt gelegten Wasserleitung und dem Gaskühlschrank, konnte der Zelturlaub in völlig neuer Qualitätskategorie beginnen. Nur das Wetter hätte noch stabiler sein können. Das Zelt hat sich klasse bewährt (Qualität zahlt sich halt immer aus) und wir freuen uns schon auf den nächsten Sommer.

Ende Juli stand dann unsere Deutschlandtour auf dem Programm. Berlin und Schwerin – meine Eltern feierten am 9.August ihren 40. Hochzeitstag. Das Wetter war super und die Dampferfahrt auf den Schweriner Seen – der Krüger-Clan hatte einen kleinen Dampfer ganz für sich allein – war lustig. Danach wurde im Garten bis zum Abwinken gegrillt – am nächsten Morgen hieß es für uns schon wieder Abschied nehmen – Richtung Norden.

Unterwegs nach Hause kam dann die Schreckensnachricht von unserer Nachbarin Heidi, die Afra in Pension hatte, dass unsere Briardhündin Afra ziemlich krank geworden war.

Es hat dann immer noch 14 weitere, lange Tage gedauert, bis wir die Diagnose hatten. Und noch einmal 7 Tage bis die Medizin ankam.

 Afra hatte inzwischen 10 kg abgenommen und wir dachten schon, dass sie es nicht schafft. Unsere Schnecke ist chronisch krank – sie hat chronische Pankreasinsuffizienz und muss ihr restliches Leben Verdauungsenzyme zum Futter und zu allem, was sie frißt, dazubekommen.

Inzwischen hat sie wieder ihr altes Gewicht und ist auch sonst wieder die „Alte“. Sie ist eine tolle Hündin und ist genau so geworden, wie wir es uns immer vorgestellt hatten. Warum sie diese Krankheit bekommen hat, wissen wir nicht. Es kann in den Genen legen (ist aber in Afras Stammbaum noch nie vorgekommen), es kann aber auch durch irgendwas ausgelöst worden sein. Wir werden das nie erfahren und müssen jetzt das Beste draus machen.

 

Diesen Herbst haben wir begonnen, ein lange geplantes Projekt in die Tat umzusetzen:

Den Bau unserer zukünftigen Gästehütte. Sie wird neben unserem Haus stehen. Es wird keine große Hütte, aber sie wird aus einem Wohnraum mit Küchenecke, einem Schlafraum und einem kleinen Bad sowie einer kleinen Terrasse bestehen. Jetzt im Oktober haben Knut und ein Nachbar die Grundarbeiten gemacht. Es ist auch schon Wasser, Abwasser und Strom vorbereitet. Die Hütte haben wir vor ein paar Wochen im Herbstausverkauf gekauft und sie über den Winter bei unserem Freund und Nachbarn Karl Johan untergestellt. So, dass es im Frühjahr, wenn der Schnee weg ist, mit dem Aufbau losgehen kann. Das wird noch mal spannend und Ihr hört bestimmt im nächsten Weihnachtsbrief, wie es mit der Hütte weitergeht.

Ein weiteres meiner Herbstprojekte, ist meine Homepage. Ja, wer es noch nicht weiß, dem sei es hiermit kundgetan: Ich habe uns eine Homepage eingerichtet! Und darauf bin ich auch sehr stolz  (www.elghaugen.com).  Ich wusste nicht, dass ich so etwas kann, aber der Mensch kann viel mehr als er glaubt. Ich hatte allerdings auch Freunde, die mir Mut gemacht haben, es doch einfach zu versuchen und die ich fragen kann, wenn ich ein Problem habe. Danke, liebe Eliane und Dani!

Im November waren Knut und ich in Åre (Schweden) in einem Wellnesshotel. Das erste Mal in unserem Leben!!! Wir haben es uns zum Geburtstag geschenkt und es war traumhaft. Alles hat rundherum gestimmt. Da werden wir wahrscheinlich auch zum Wiederholungstäter.

              Ende November ist die von uns beiden (allein!!!) organisierte Weihnachtsfeier für unseren Ortsteil Trongsundet über die Bühne gegangen und es war ein Riesenerfolg. Als der Stress der ganzen Vorbereitungen dann im Laufe des Abends von uns abfiel (es hatten sich immerhin 32 Leute angemeldet), konnten wir die Feier zum Schluss sogar noch entspannt genießen.

Die restlichen Weihnachtsvorbereitungen sehen wir ganz locker – Knut und ich sind allein zu Weihnachten und ich muss außerdem dieses Jahr über die Feiertage jeden Tag arbeiten. Hab dafür Silvester frei. So ist das nun mal in meinem Beruf.

Für alle, die sich noch an das Thema „Knut´s Kochbuch“ erinnern: Wir arbeiten wieder dran! Ich will nichts versprechen, aber diesen Winter könnten wir ein gutes Stück vorankommen, wenn nicht sogar….

So nun nähert sich mein Weihnachtsbrief dem Ende.

 

Euch allen,

die uns nahe stehen, unseren Kindern, meinem Krüger-Clan, den Nieslers aus Berlin und Teltow und unseren lieben, alten und neuen Freunden, sowie allen Bekannten wünschen wir eine ruhige, besinnliche Weihnachten und

Euch allen ein gesegnetes neues Jahr!

 

 

 

Eure Jutta und Knut!