Jahresbrief 2018

Das Jahr 2018 war ein weiteres « normales» Jahr in unserem Leben. Mit viel Gesundheit und wenig Krankheit,  wofür wir sehr dankbar sind. Wir hatten Besuch von Freunden – was nach wie vor ein Highlight  in unserem Leben ist. Kein Wunder, wenn alle so weit weg wohnen. Wenn ich hier beim Schreiben aus dem Fenster schaue, sehe ich direkt auf das Projekt des Jahres 2018 – unseren Steinbackofen. Da ich seit 2 Jahren das Brot backen zu einer Leidenschaft gemacht habe – gutes Brot kann übrigens süchtig machen – kam der Wunsch nach einem „richtigen“ Holzbackofen auf. Im Zeitalter von Google kein Problem. Nachdem ein Platz gefunden war, wo er stehen kann, wurde ein Selbstbausatz bestellt. Grundarbeiten machte wie immer unser Nachbar Erling mit seinem Bagger und es konnte losgehen. Knut hat die Fundamente gegossen. Das allein erforderte 40 Säcke Zement. Und spätestens da wurde mir klar, wie blauäugig ich das Ganze gesehen hatte. Aber von da an hat die Entschlossenheit meines Mannes die Führung der Baustelle übernommen. Wie immer war bei ihm alles in den besten Händen und durchdacht von ihm war es sowieso. Im August kam dann Frank zu Besuch: der Ofen Bausatz wurde aufgesetzt, vermauert und verputzt. Und Frank´s Fachwissen kam so richtig zum Einsatz. In dem Zusammenhang fragten wir uns mehrmals, wie das wohl absolute Laien hinkriegen sollen – laut Beschreibung sollte das möglich sein… Lange Rede – kurzer Sinn: Frank hat das toll gemacht und wir haben nun unseren Holzbackofen. Kurz vor Weihnachten hat Knut dann eine Überdachung gebaut. Das sollte eigentlich erst dieses Jahr im Frühjahr kommen, aber es ist wichtig, dass der Ofen überdacht ist und unser provisorisches Gestell mussten wir jedes Mal beim Backen wegnehmen und mit Schnee ist das ganz schön schwer. Jetzt müssen im Frühjahr noch die Pappschindeln geklebt werden und der Dachklemptner muss das Übergangsblech für den Schornstein bauen und alles ist schön. Der Ofen ist so ca. alle 14 Tage im Einsatz und auch Nachbarn und Kollegen haben das Brot inzwischen schätzen gelernt. Apropos lernen: Es ist jedes Mal aufs neue spannend mit dem Ofen zu backen und zu sehen, wie ein richtig gutes Sauerteigbrot entsteht. Man lernt so lange man bäckt!

2018 hat meine Schwester im August geheiratet – zufälligerweise genau an unserem Hochzeitstag -wenn das kein gutes Omen ist?! Das haben wir zum Anlass genommen nach Deutschland zu fahren. Leider war es so heiß, dass ich alle vorgewarnt habe, zukünftige Familienfeiern bitte ins Frühjahr oder Herbst zu verlegen, wenn wir dabei sein sollen. Ständig 35 Grad und mehr ist keine Option mehr für mich. Da weiss ich wieder, warum ich Norwegen so liebe.

Wenn ich so nachdenke, was so entscheidend ist, dass es in den Jahresbrief soll, da fallen mir mehr philosophische Dinge als materielle Sachen ein. Ja, ich bin immer noch Lehrlingsausbilder und habe seit diesem Jahr die Funktion als Arbeitsschutzbevollmächtigte im Heim. Und ja, Knut hat weiterhin seine Firma. Aber, es rücken irgendwie mit zunehmendem Alter (oder Weisheit – wer weiss ;-) ) andere Dinge als wichtig in den Vordergrund. Z.B. wofür ich meine Zeit verbrauche bzw. nutze.

Wie wichtig oder unwichtig ist Konsum, Dinge nachhaltig zu nutzen. Ich will nicht sagen, das ich Anhänger des Minimalismus bin. Nur dieses Thema holt einen ja immer wieder ein – ich brauche nur aus dem Fenster zu sehen: draussen sind 4 Plussgrade und das mit einer kurzen 0-Grad-Periode  schon seit 3 Wochen. Es regnet seit 3 Wochen fast ohne Unterbrechung. Und das in Norwegen um diese Jahreszeit. Nun wohnen wir bald 17 Jahre in Norwegen und haben das noch nie so erlebt. Manchmal haben wir den vielen Schnee verflucht, aber jetzt vermissen wir ein bisschen weisse Pracht. Das wird aber sicher noch kommen! Unserer Afra und Itzi (sprich Hund und Katze) geht es gut und das macht uns froh.

Wir wünschen Euch allen ein gutes, neues Jahr 2019

Eure Jutta und Knut